
Wie erkenne ich, ob eine Aktie günstig oder teuer bewertet ist?
Der Wert einer Aktie scheint mal hoch zu fliegen, mal im Keller zu liegen. Häufig fragen sich Anleger, ob ein bestimmter Aktienkurs gerechtfertigt ist oder ob der Markt den Titel vielleicht falsch bewertet. Etwa wenn ein Unternehmen lange erfolgreich war, dessen Aktie aber plötzlich stark gefallen ist. Ist das nun eine Gelegenheit oder ein Warnsignal? Ebenso gibt es Wachstumsaktien mit sehr hohen Bewertungen, bei denen man sich fragt, ob sie wirklich so viel wert sind. Ein Blick auf Börsenkurse allein verrät nicht, ob eine Aktie unter- oder überbewertet ist. Woran kann man als Anleger also erkennen, ob eine Aktie gerade günstig (unterbewertet) oder teuer (überbewertet) bewertet ist?
- Innerer Wert vs. Marktpreis: Was bedeutet "günstig" oder "teuer"?
- Fundamentale Bewertungskennzahlen: KGV, KBV und Co. als erste Anhaltspunkte
- Bewertungsmethoden: Vom Substanzwert bis zum DCF-Modell
- Besonderheiten: Branchen, Regionen und immaterielle Werte
- Fallstricke vermeiden: Die Value-Falle und andere Risiken
- Bedeutung für Anlageentscheidungen
- Fazit: Woran erkennt man günstige oder teure Aktien?
Innerer Wert vs. Marktpreis: Was bedeutet "günstig" oder "teuer"?
- Marktpreis und innerer Wert unterscheiden: Eine Aktie gilt als günstig bewertet, wenn ihr Börsenkurs unter dem liegt, was das Unternehmen eigentlich wert sein sollte. Dieser theoretische "eigentliche Wert" wird auch innerer Wert (engl. "intrinsic value" oder "fair value") genannt. Der Marktpreis ist der aktuelle Aktienkurs, der sich an der Börse durch Angebot und Nachfrage bildet. Liegt der innere Wert einer Aktie über dem Marktpreis, gilt die Aktie als unterbewertet und damit klassisch als Kaufsignal. Umgekehrt spricht man von Überbewertung, wenn der Börsenkurs deutlich höher steht, als der innere Wert es rechtfertigt.
- Beispiel und Kernprinzip: Angenommen, eine detaillierte Analyse ergibt für ein Unternehmen einen inneren Wert von EUR 50 je Aktie, während der aktuelle Kurs nur EUR 40 beträgt. In diesem Fall würde der Markt der Aktie einen geringeren Wert beimessen, als die Fundamentaldaten nahelegen. Sie scheint unterbewertet. Ein Investor könnte auf steigende Kurse spekulieren, sofern der Markt den "Fehler" erkennt und der Preis sich dem fairen Wert annähert. Umgekehrt wäre eine Aktie mit EUR 40 innerem Wert und EUR 50 Kurs vermutlich überbewertet, weil die Erwartungen der Anleger den realistischen Wert übersteigen. Dieses Prinzip, Preis vs. Wert, ist die Basis des Value-Investing-Ansatzes, der bis auf Benjamin Graham, den Lehrmeister von Warren Buffett, zurückgeht. Graham prägte das Bild der "Sicherheitsmarge". Investoren sollten vorzugsweise Aktien kaufen, deren Marktpreis deutlich unter dem berechneten inneren Wert liegt, um einen Puffer für Irrtümer zu haben.
- Warum Abweichungen normal sind: Im Alltag der Börse stimmen Marktpreis und innerer Wert selten exakt überein. Die Börse neigt zu Übertreibungen in beide Richtungen. Optimistische Wachstumshoffnungen lassen Investoren manchmal deutlich mehr für eine Aktie zahlen, als durch aktuelle Unternehmenswerte gedeckt ist. In anderen Fällen meiden Anleger ein Unternehmen aus Pessimismus, sodass der Kurs unter den fairen Wert fällt. Das Ziel kluger Anleger ist es, solche Fehlbewertungen zu erkennen. "Billig" ist eine Aktie im Idealfall, wenn der Markt pessimistisch ist und den Titel unter Wert verkauft. "Teuer" ist sie, wenn überzogene Euphorie einen Preis über das fundamental gerechtfertigte Niveau treibt.
Fundamentale Bewertungskennzahlen: KGV, KBV und Co.
Kennzahlen als erste Anhaltspunkte: Um einzuschätzen, ob eine Aktie günstig oder teuer ist, greifen Anleger und Analysten häufig auf bewährte Bewertungskennzahlen zurück. Zwei der bekanntesten sind das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Diese Kennzahlen bieten schnelle, vergleichbare Maßstäbe dafür, wie der Markt ein Unternehmen bewertet. Allerdings müssen sie im richtigen Kontext interpretiert werden. Ein niedriger Wert allein ist kein Garant für ein gutes Investment.
- KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis): Das KGV setzt den Aktienkurs ins Verhältnis zum Gewinn je Aktie. Man berechnet es, indem man den aktuellen Kurs durch den Jahresgewinn je Aktie teilt. Ein einfaches Beispiel: Kostet eine Aktie EUR 100 und hat das Unternehmen EUR 10 Gewinn je Aktie erzielt, beträgt das KGV zehn. Grundsätzlich gilt: Je niedriger das KGV, desto preiswerter erscheint die Aktie in Bezug auf ihre Gewinne. Ein niedriges KGV, beispielsweise unter zwölf, wird häufig als Hinweis auf eine mögliche Unterbewertung gewertet, während ein sehr hohes KGV (z. B. über dreißig) eher auf eine Überbewertung hinweisen kann. Wichtig ist jedoch der Branchenvergleich. Verschiedene Sektoren haben unterschiedliche typische KGV-Niveaus. Beispielsweise kann ein KGV von fünfzehn bei einer Bank als teuer gelten, während ein Technologiekonzern mit KGV fünfzehn möglicherweise als billig angesehen würde. In der Tech-Branche sind zweistellige KGVs oft normal oder sogar niedrig, während bei Versorgern oder Versicherungen häufig einstellige KGVs üblich sind. Daher sollte man eine Aktie immer mit Wettbewerbern und dem Marktumfeld vergleichen, bevor man Schlüsse zieht.
- KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis): Das KBV vergleicht den Aktienkurs mit dem Buchwert je Aktie. Der Buchwert entspricht dem Eigenkapital des Unternehmens geteilt durch die Anzahl der Aktien, vereinfacht ausgedrückt das, was rechnerisch an "Substanz" je Aktie vorhanden ist, zum Beispiel Gebäude, Maschinen und liquide Mittel abzüglich Schulden. Ein KBV von 1,0 bedeutet, dass der Marktpreis genau dem bilanziellen Wert entspricht. Liegt das KBV unter 1,0, kann das auf Unterbewertung hindeuten. Ein historisches Beispiel: Die Aktien der (inzwischen untergegangenen) Credit Suisse wurden zeitweise mit einem KBV von nur etwa 0,06 gehandelt. Viele hofften auf ein Schnäppchen. Allerdings zeigte sich hier die Gefahr: Ein extrem niedriges KBV kann auch bedeuten, dass das Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens stark erschüttert ist. Im Fall Credit Suisse waren die Sorgen berechtigt. Das vermeintliche "Schnäppchen" entpuppte sich als Trugschluss, weil die Bank letztlich scheiterte. Fazit: Ein niedriges KBV ist attraktiv, aber man muss prüfen, warum der Markt so stark unter Buchwert bewertet. Oft gibt es Gründe.
- Weitere Kennzahlen: Neben KGV und KBV nutzen Investoren je nach Ansatz weitere Kennzahlen, um günstige von teuren Aktien zu unterscheiden. Häufig genannt werden die Gewinnrendite, also Gewinn/Kurs, die Dividendenrendite, also Dividende/Kurs, oder die Eigenkapitalrendite (RoE) als Maß für die Profitabilität. Auch der Verschuldungsgrad, also Schulden/Eigenkapital, spielt eine Rolle. Ein moderates Schuldenniveau gilt als positiv, während hohe Verschuldung ein Unternehmen anfälliger macht. Erfolgreiche Anleger betrachten mehrere Indikatoren im Kontext. Sie vergleichen beispielsweise KGV, KBV und Renditekennzahlen mit den Branchendurchschnitten, analysieren Trends in den Finanzzahlen der letzten Jahre und wägen die Zukunftsaussichten ab. So entsteht ein fundierterer Eindruck davon, ob der aktuelle Preis im Verhältnis zum Wert eher günstig oder teuer ist.
Bewertungsmethoden: Vom Substanzwert bis zum DCF-Modell
Verschiedene Bewertungsansätze: Neben den einfachen Kennzahlen gibt es fundamentale Bewertungsmethoden, um den inneren Wert einer Aktie möglichst belastbar zu ermitteln. Die wichtigsten Ansätze lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen, Substanzwert-Verfahren und Ertragswert-Verfahren.
- Substanzwert (Net Asset Value): Hier wird der innere Wert einer Aktie anhand der bilanzierenden Substanz des Unternehmens bestimmt. Man schaut auf greifbare Werte wie Gebäude, Maschinen, Patente und liquide Mittel, abzüglich Schulden. Der Buchwert, der im KBV verwendet wird, ist eine Form dieses Substanzwerts. Allerdings bilden Bilanzen nicht alle Werte vollständig ab. Immaterielle Vermögenswerte wie starke Marken, Patente oder Software können sehr wertvoll sein, tauchen aber oft nur teilweise in der Bilanz auf. Ein Unternehmen kann daher einen geringen Buchwert haben, aber durch immaterielle Werte dennoch sehr wertvoll sein. Umgekehrt besteht die Gefahr, dass Goodwill und immaterielle Firmenwerte in der Bilanz überbewertet sind, etwa nach teuren Übernahmen. Diese bilanziellen Werte sind mit Vorsicht zu interpretieren. Der Substanzwert liefert eine Basis, sollte aber kritisch hinterfragt und um qualitative Aspekte ergänzt werden.
- Ertragswert und DCF-Methode: Noch bedeutsamer bei der Aktienbewertung ist der Blick auf die zukünftigen Ertragsströme eines Unternehmens. Das bekannteste Verfahren ist das Discounted-Cashflow-Modell (DCF). Beim DCF-Verfahren wird der innere Wert geschätzt, indem erwartete zukünftige Cashflows prognostiziert und auf den heutigen Tag abgezinst werden. Die Grundidee lautet: Was heute an der Aktie wertvoll ist, hängt davon ab, welche Überschüsse sie in Zukunft erwirtschaftet. Liegt der ausgerechnete DCF-Wert über dem aktuellen Aktienkurs, gilt die Aktie als unterbewertet. Liegt er darunter, wäre sie überbewertet. Das DCF-Modell ist nur so gut wie seine Annahmen, etwa zu Wachstumsraten, Gewinnmargen und Kapitalkosten. Daher gibt es keinen absolut richtigen Wert, sondern Näherungen. Trotzdem nutzen sowohl professionelle Investoren als auch Unternehmensleitungen diese Methode intensiv.
Zwischenfazit Methoden: In der Praxis fließen beide Ansätze zusammen. Viele Analysten beginnen mit einer Bilanzanalyse, also dem Substanzwert, um eine Untergrenze des Unternehmenswerts zu bestimmen, und ergänzen dann eine DCF-Bewertung, um das Gewinnpotenzial abzubilden. So entsteht ein Korridor dessen, was die Aktie wert sein könnte. Wichtig ist, mehrere Szenarien zu durchdenken, um die Empfindlichkeit des inneren Werts gegenüber Änderungen, zum Beispiel Konjunktur oder Wettbewerb, zu verstehen.
Besonderheiten: Branchen, Regionen und immaterielle Werte
- Vergleich innerhalb der Peergroup: Wie beim KGV erwähnt, hängt die Bewertung einer Aktie stark vom Kontext ab. Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen weisen strukturell verschiedene Bewertungsniveaus auf. Wachstumsstarke Tech-Unternehmen haben oft höhere KGVs und KBVs, weil Anleger ihnen hohe zukünftige Gewinne zutrauen. Versorger oder Banken werden traditionell mit niedrigeren Vielfachen gehandelt. Regional gibt es ebenfalls Unterschiede. Amerikanische Aktien, insbesondere im US-Technologiesektor, werden seit Jahren mit höheren Multiplikatoren bewertet als viele europäische oder Schwellenländer-Titel. Solche Unterschiede spiegeln Wachstumserwartungen, Risikoprämien und Marktstrukturen wider. Als Anleger sollte man daher stets "Äpfel mit Äpfeln" vergleichen, also gegen direkte Wettbewerber, Branchendurchschnitte und gegebenenfalls ähnliche Märkte.
- Immaterielle Vermögenswerte berücksichtigen: In der modernen Wirtschaft spielen intangible Assets eine große Rolle, zum Beispiel Markenimage, Patente, Daten, Software oder Kundenbeziehungen. Diese Faktoren können erheblichen Unternehmenswert schaffen, werden aber in klassischen Kennzahlen teils unzureichend erfasst. Ein Unternehmen mit hohem Forschungs- und Entwicklungsaufwand oder wertvollen Patenten wirkt nach traditionellen Maßstäben eventuell teuer, obwohl sein Innovationspotenzial einen hohen inneren Wert begründet. Gleichzeitig bergen immaterielle Werte Risiken. Wenn viel Unternehmenswert auf Goodwill oder Markenrechten beruht, kann dieser Wert schnell schwinden, falls Erwartungen enttäuscht werden. Wichtig: Goodwill ist ein immaterieller Vermögenswert und kein Synonym für den Buchwert. Bei Unternehmen mit großen immateriellen Posten lohnt es sich, genauer hinzusehen: Wie entstehen diese Werte, organisch oder durch Zukäufe, und wie nachhaltig sind sie?
- Verschuldung und Kapitalstruktur: Die Finanzierungsstruktur kann die Bewertung stark beeinflussen. Höhere Zinslasten senken zwar den Gewinn, was bei unverändertem Kurs das KGV erhöhen würde. In der Praxis fällt bei überhöhter Verschuldung jedoch häufig der Aktienkurs stärker als der Gewinn, weil die Markterwartungen sich eintrüben; dadurch können niedrige KGVs entstehen. Ähnlich beim KBV: Sinkt das Eigenkapital, steigt das KBV rechnerisch, sofern der Preis nicht gleichzeitig stärker fällt. Niedrige KBVs ergeben sich daher meist, wenn der Marktpreis das höhere Risiko bereits kräftig diskontiert. Entsprechend sollten Verschuldungsgrad und Zinsumfeld stets mitbewertet werden. Sinnvoll sind Kennzahlen, die die gesamte Kapitalstruktur einbeziehen, zum Beispiel Enterprise Value zu EBITDA, sowie Bonitäts- und Liquiditätsanalysen.
Fallstricke vermeiden: Die Value-Falle und andere Risiken
Wenn "billig" nicht wirklich billig ist: Eine häufige Gefahr ist die sogenannte Value-Falle. Darunter versteht man Aktien, die optisch günstig aussehen, in Wahrheit aber Problemfälle sind. Typische Gründe sind struktureller Gegenwind in der Branche, überholte Geschäftsmodelle, abnehmende Gewinnmargen oder schwaches Management. Wer hier nur auf Kennzahlen schaut, tappt leicht in die Falle. Qualität und Katalysatoren prüfen: Um Value-Fallen zu vermeiden, reicht es nicht, nur Zahlen zu vergleichen. Wichtig sind qualitative Faktoren wie Wettbewerbsposition, Produktpipeline, Innovationskraft, Margenentwicklung und ein überzeugender Plan des Managements. Zusätzlich lohnt der Blick auf mögliche Kurstreiber, etwa neue Produkte, Strategiewechsel, Spin-offs oder Aktienrückkäufe. Fehlen solche Impulse, kann eine unterbewertete Aktie lange unterbewertet bleiben. Momentum und Sentiment einbeziehen: Moderne quantitative Ansätze berücksichtigen den Momentum-Faktor. Aktien mit anhaltend negativer Kursdynamik sollten gemieden werden, selbst wenn sie fundamental billig scheinen. Ein starker Abwärtstrend kann ein Warnsignal sein. Umgekehrt kann eine Stabilisierung im Kurs darauf hindeuten, dass der Markt das Unternehmen nicht abgeschrieben hat. Kurzfazit: Die Kunst ist, günstige Aktien mit Substanz von jenen zu unterscheiden, die nur billig wirken. Neben den Bewertungszahlen zählen Fundamentalqualität und Marktstimmung.
Bedeutung für Anlageentscheidungen
- Zwei Anlegertypen, ein Interesse: Sowohl aktive Trader als auch langfristige Investoren müssen wissen, ob eine Aktie teuer oder günstig ist. Für aktive Anleger bieten Kennzahlen und Modelle die Möglichkeit, temporäre Fehlbewertungen auszunutzen. Langfristige Investoren betrachten die Bewertung als Kern ihrer Entscheidungen. Ziel ist es, Aktien zu finden, deren Marktpreis deutlich unter dem fairen Wert liegt, um langfristig vom Schließen dieser Lücke zu profitieren. "Kaufe einen Dollar, zahle aber nicht mehr als 50 Cents" beschreibt diese Denkweise treffend.
- Bewertung als Fundament der Strategie: Für professionelle Asset Manager ist die Bewertung ein entscheidender Faktor. Sie beeinflusst die Aktienselektion und die Portfolio-Allokation. In Multi Asset-Fonds werden Aktienquoten unter anderem danach gesteuert, ob Märkte insgesamt als über- oder unterbewertet gelten. Innerhalb der Aktienstrategie kommen systematische Bewertungsmodelle zum Einsatz, die nach Kennzahlen wie KGV, KBV, Verschuldung und weiteren Faktoren filtern. Privatanleger können davon lernen, indem sie ähnlich diszipliniert vorgehen. Keine Kennzahl liefert Gewissheit über künftige Kursentwicklungen, aber sie geben Orientierung.
Fazit: Woran erkennt man nun günstige oder teure Aktien?
Eine Aktie ist in der Regel günstig bewertet, wenn ihr innerer Wert, abgeleitet aus Substanz- und Ertragsanalyse, höher ist als der aktuelle Börsenkurs. In der Praxis zeigt sich das oft in niedrigen Bewertungskennzahlen im Vergleich zur Peergroup und in soliden Fundamentaldaten. Eine teuer bewertete Aktie liegt vor, wenn der Marktpreis den rechnerischen Unternehmenswert übersteigt, häufig erkennbar an sehr hohen Multiplikatoren und großen Vorschusslorbeeren im Kurs. Der Blick auf ein oder zwei Kennzahlen genügt nicht. Entscheidend ist der ganzheitliche Ansatz:
- Kennzahlen im Kontext vergleichen: Branche, Region und Historie heranziehen, um Ausreißer zuverlässig zu erkennen.
- Geschäftsmodell-Qualität und Bilanz prüfen: Einschließlich Verschuldung sowie immaterieller Vermögenswerte bewerten.
- Eigenen Fair Value abschätzen: Nach Möglichkeit mit vereinfachten DCF-Überlegungen untermauern.
- Warnsignale erkennen: Anhaltend fallende Kurse trotz niedriger Bewertung analysieren und die Ursachen verstehen.
- Chancen identifizieren: Übersehene, unbeliebte Aktien mit soliden Kerndaten gezielt ins Blickfeld nehmen.
Ob eine Aktie günstig oder teuer bewertet ist, erkennt man durch den Vergleich von Marktpreis und innerem Wert unter Einbeziehung relevanter Kennzahlen und Kontexte. Liegt der innere Wert deutlich über dem Kurs, ist die Aktie potenziell attraktiv. Liegt er deutlich darunter, ist Vorsicht angebracht. Entscheidend ist, fundierte Kriterien statt Bauchgefühl zu nutzen. Fragen Sie sich nach der Lektüre, wie Sie Bewertungsdisziplin konkret und regelbasiert in Ihrem Portfolio umsetzen können? Eine globale, faktororientierte Aktienlösung kombiniert Value und Size mit Qualitätsfiltern und wendet die gezeigten Prinzipien weltweit an. Mehr erfahren