Presse 15.05.2025

Tracking Error unterschätzt: Assenagon-Studie zeigt Bedeutung des relativen Risikos bei Aktienstrategien

  • Simulationsanalyse zeigt: Relatives Risiko ist ein unterschätzter Erfolgsfaktor, selbst bei sehr langem Anlagehorizont
  • Hohe relative Risiken werden in der Praxis selten belohnt
  • Aktives Fonds-Management und die Berücksichtigung relativer Risiken schließen sich nicht aus


Investoren messen dem absoluten Risiko von Anlageportfolien traditionell große Bedeutung bei. Im Fokus stehen dabei Kennzahlen wie Volatilität oder der maximale Kursverlust. Doch eine neue Analyse des unabhängigen Asset Managers Assenagon zeigt: Die entscheidenden Stellschrauben für langfristigen Anlageerfolg liegen oft im relativen Risiko, welches die Abweichung der eigenen Aktienallokation von der Benchmark, also dem gewählten Vergleichsindex, bezeichnet.

"Begriffe wie Tracking Error, Active Share oder relativer Kursverlust finden erstaunlich selten Eingang in die Diskussion um Aktienrisiken – dabei sind sie essenziell für eine fundierte Allokationsentscheidung", sagt Daniel Jakubowski, Head of Equity Portfolio Management bei Assenagon.

In einer umfassenden Simulationsanalyse hat Daniel Jakubowski, gemeinsam mit seinem Kollegen, Dr. Ulrich Wessels, Director Institutional Sales bei Assenagon, untersucht, wie sich unterschiedliche Ausprägungen des relativen Risikos auf die langfristige Performance aktiv gemanagter Aktienstrategien auswirken. Der Tracking Error misst, wie stark die Wertentwicklung eines aktiv gemanagten Portfolios von der Wertentwicklung einer Vergleichsbenchmark abweicht.
 

"Hohe relative Risiken werden meist nicht belohnt"


Die Modellrechnungen von Jakubowski und Dr. Wessels zeigen: Unter der Annahme einer langfristig garantierten Outperformance von 1,5 Prozent p. a., zeigen Strategien mit einem Tracking Error von 2 Prozent p. a. in nahezu allen Fällen nach zehn Jahren eine Überrendite gegenüber dem Markt. Bei einem Tracking Error von 10 Prozent schneiden mehr als ein Drittel aller Strategien nach zehn Jahren, trotz der großzügigen Annahme einer garantierten Outperformance, schlechter ab als der Markt.

Diese Ergebnisse werden von einer Analyse globaler Value-Strategien aus der Praxis untermauert, mit einer bemerkenswerten Korrelation: "Je höher das relative Risiko, desto niedriger die tatsächlich erzielte Rendite. Unsere Simulationen zeigen, dass hohe relative Risiken langfristig selten belohnt werden", so Dr. Wessels. Wichtig sei indes festzuhalten, dass ein gut gemanagtes relatives Risiko-Profil keinesfalls Portfolioaktivität ausschließe: Active Shares, also die prozentuale Abweichung der Portfolioallokation von der Benchmark, von 80 Prozent lassen sich problemlos mit einem Tracking Error von weniger als 5 Prozent umsetzen, so beide Experten einstimmig. Die Spezialisten von Assenagon plädieren daher für eine differenziertere Betrachtung des relativen Risikos – nicht nur als Instrument des Risiko-Managements im Bereich passiver Anlagen, sondern insbesondere auch im Rahmen aktiv gemanagter Strategien. Die ausführliche Analyse lesen Sie in der neuesten Ausgabe der Assenagon Equity Insights.

 

München, 15. Mai 2025